Inkasso und Factoring sind zwei unterschiedliche Herangehensweisen, mit Schuldnern und Schulden unternehmerisch umzugehen. Viele Unternehmer sind der Ansicht, dass es sich bei Inkasso und Factoring um zwei ähnliche Vorgehensweisen handelt, die eigenen Schulden beglichen zu bekommen. Das ist jedoch nicht der Fall. Sie sind zwei völlig unterschiedliche Herangehensweise an die Problematik, mit völlig anderen Implikationen für das eigene Business. Die Unterschiede zu kennen, kann über unternehmerischen Erfolg und Misserfolg entscheiden.

In diesem Artikel erklären wir, welches die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Modellen sind und unter welchen Voraussetzungen das eine Modell dem anderen vorzuziehen ist.

 

Die Gemeinsamkeiten zwischen Inkasso und Factoring

Bevor wir auf die Unterschiede beider Methoden eingehen, möchten wir die Gemeinsamkeiten herausarbeiten. 

Bei beiden Vorgehensweisen werden Zahlungsverpflichtungen zwischen einem Unternehmen und einem seiner Kunden über eine dritte, unabhängige Partei vollzogen. Ziel ist die schnellstmögliche Begleichung der ausstehenden Rechnung, um die Unternehmensliquidität zu erhöhen. Factoring und Inkasso verfolgen somit die gleichen Ziele, jedoch auf etwas unterschiedliche Art und Weise. 

Welche Unterschiede dies sind, erklären wir nun.

 

Was ist das Besondere am Inkasso?

Inkassobüros werden von Unternehmen hinzugezogen, wenn überfällige Forderungen von Kunden nicht beglichen werden und das Unternehmen nicht in der Lage ist, diese selbst einzutreiben. Weder Rechnungen, Zahlungserinnerungen oder Mahnungen haben zum gewünschten Ergebnis, der Begleichung der Rechnung, geführt. Es kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass der Kunde entweder nicht zahlen kann oder zahlen will – andernfalls hätte er sich gemeldet und eine Einigung erzielen wollen. Welcher dieser beiden Punkte zutrifft, muss das Inkassobüro herausfinden, welches zur Eintreibung der ausstehenden Gelder beauftragt wird. Wichtig an dieser Stelle ist, dass die Forderungen unbestritten sind, also nicht vom Kunden angefochten werden können, weil Unklarheit bei der Rechnung besteht. In diesem Falle dürfte das Inkassobüro gar nicht tätig werden. Sollte es sich jedoch um eine unbestrittene Forderung handeln, sorgen speziell ausgebildete Mitarbeiter des Inkassobüros dafür, dass die ausstehende Summe schnell beglichen wird. Dies geschieht in den meisten Fällen über eine Vielzahl an Kontaktaufnahmekanälen wie Telefon, SMS, E-Mail oder das Versenden von Briefen. 

 

Vollmachten und Eigentum der Forderungen

 

Das Inkassobüro handelt im Auftrag des Unternehmens und hat diesbezüglich auch dessen jeweilige Vollmachten im Zusammenhang mit den ausstehenden Geldern. Die Forderungen gehörten aber weiterhin dem Unternehmen, dem der Betrag geschuldet wird vom Kunden. Nach mehreren Kontaktversuchen seitens des Inkassobüros, wird der Betrag im Idealfall bezahlt und Gebühren und Verzugszinsen werden vom Schuldner übernommen. Auch eventuelle Gerichtskosten muss der Schuldner bezahlen. Ab diesem Punkt ist das Inkassobüro nicht mehr im Prozess involviert. Es kann natürlich auch sein, dass die Bemühungen des Inkassobüros nicht gefruchtet haben und der ausstehende Betrag nicht bezahlt wurde. Dann muss sich ein Gericht mit dem Fall befassen. Das Unternehmen muss weiterhin auf das eigene Geld warten. Eventuelle Kosten müssen ebenfalls vom Unternehmen getragen werden. Somit ist die Beauftragung eines Inkassobüros mit einigen Variablen verbunden. Anders stellt sich der Fall beim Factoring dar.

 

Was ist Factoring?

Im Gegensatz zum Inkasso, wartet man beim Factoring nicht erst auf einen Zahlungsausfall, sondern wird als Factoringunternehmen gleich aktiv. Demzufolge werden nicht nur überfällige, sondern alle bestehenden Forderungen eines Unternehmens, selbst wenn sie sich noch im zeitlichen Rahmen befinden, vom Factoringunternehmen gekauft. Dieses wird somit rechtlicher Eigentümer der Forderungen und kümmert sich selbst um die Eintreibung und die Mahnungen, betreffend der ausstehenden Gelder. Auch das Ausfallrisiko wird vom Factoringunternehmen übernommen. Durch den Verkauf der Forderungen, gelingt es den Unternehmen das eigene Risiko zu minimieren und die Liquidität schnell nach oben zu schrauben. Das Factoringunternehmen wiederum erhält für die Übernahme der Rechten und Pflichten, in Bezug auf die erworbenen Forderungen, eine Gebühr. Es kauft die Forderungen vom Unternehmen daher mit einem gewissen Abschlag. Dafür müssen sich Unternehmen nicht mehr mit dem Eintreiben von Forderungen beschäftigen und können sich voll und ganz auf das eigene Kerngeschäft fokussieren. 

 

Komplettlösung versus Einzelforderung

Es ist gar nicht so einfach zu entscheiden, welches der beiden Modelle das passendere fürs eigene Unternehmen ist. Dies fängt schon damit an, ob ein Unternehmen über die Ressourcen verfügt, ein professionelles Forderungsmanagement zu installieren. Ist dies nicht der Fall, könnte die Beauftragung eines Factoring-Büros tatsächlich die bessere Wahl sein, da es eine Komplettlösung darstellt, welche aber gleichzeitig teurer ist. 

Die Wahl hängt aber auch davon ab, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist und wie hoch die Summen sind, um die es sich handelt. Natürlich ist auch entscheidend, wie oft eine Zahlungsverzögerung überhaupt vorkommt. Zusammengefasst kann man sagen, dass professionelle Inkassobüros sich um Einzelforderungen kümmern, wohingegen Factoringunternehmen eine Vielzahl an Fällen abdecken. Wichtig ist natürlich auch die Gebührenstruktur der Komplettlösungen, die die Services von professionellen Inkassobüros oftmals wesentlich attraktiver machen.

Fazit von Inkassolution

Ein sehr wichtiger Punkt wird bei Komplettlösungen oftmals übersehen: Wenn alle Rechte und Pflichten an ein Factoringunternehmen verkauft werden, kommuniziert dieses Unternehmen auch mit den Kunden. Es besteht dann keinerlei Einfluss mehr darauf, in welcher Art und Weise mit den ehemaligen Kunden umgegangen wird. Eine etwaige Fehlkommunikation kann dazu führen, dass der Kunde nie wieder dort einkauft und für immer verloren ist. 

Bei der Beauftragung seriöser Inkassobüros besteht diese Gefahr des Kundenvergraulens nicht, da diese dafür sorgen, dass die Kommunikation mit den Kunden respektvoll und wertschätzend verläuft. Dies schafft die notwendige Grundlage für eine zukünftige Geschäftsbeziehung zwischen Kunden und Unternehmen

 

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